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Baubefunde Damenbau

  Befund Nr: DA 01
Lokalisierung: Südfassade Kernbau, Anschluss an Verbindungsbau

Die Südfassade weist drei Geschosse auf. EG und 1.OG schließen an den Verbindungsbau an.

EG: Der Anschluss weist bis zum Ansatz des Arkadenbogens keine Verzahnung auf. Für den Kämpfer des Arkadenbogens ist das Mauerwerk des Damenbaus dagegen sauber ausgearbeitet; ein konstruktiver Anschluss ist jedoch auch hier augenscheinlich nicht vorhanden.

1.OG: Eine konstruktive Verbindung der Mauerwerke von Damen- und Verbindungsbau ist nicht erkennbar.

Die Befunde belegen die unterschiedliche Zeitstellung des Kernbaus und des nach Kriegszerstörung in den Jahren 1999-2001 wiedererrichteten Verbindungsbaus.


  Befund Nr: DA 02
Lokalisierung: Südfassade Kernbau

EG: Das Mauerwerk entspricht dem der Westfassade (siehe Befund DA 03).

Das Gewände der Außentür schließt bündig mit der Wandflucht ab. Es weist beidseitig Dübellöcher auf, die zur Befestigung von Bändern gedient haben.

Die ursprünglich als Zugang zur Küche dienende Tür wurde Planquellen zufolge bereits um 1796 zu einem Fenster umgestaltet. Der Rückbau erfolgte um 1956 zur Erschließung der im Damenbau eingerichteten Museumsräume. Bauliche Indizien dafür finden sich keine.

1.OG: Das Mauerwerk entspricht dem der Westfassade (siehe Befund DA 03).

2.OG: Abweichend zur Westfassade ist die Fassade hier mit einer horizontalen Stülpschalung verkleidet. Den oberen Abschluss bildet ein Konsolgesims, das aus hölzernen Viertelstäben angelegt ist.

Parallel zur Westfassade zeichnen sich in den Befunden die wesentlichen Bauphasen ab.


  Befund Nr: DA 03
Lokalisierung: Westfassade Kernbau

Der Fassadenabschnitt ist in drei Geschosse unterteilt.

EG: Das Mauerwerk ist aus Steinen sehr unterschiedlicher Formate und Färbungen errichtet. Aufgrund der differierenden Formate ergibt sich ein freies Fugenbild, in dem kaum durchlaufende Lagerfugen bestehen, was ein Kennzeichen der Jussowschen Fassadengestaltung darstellt. Die Faschen der beiden Fenster schließen bündig mit der äußeren Wandflucht ab. Das Geschossgesims besteht aus Steinen, in die je zwei halbe Rundbögen eingearbeitet sind. Auf diesen liegt eine Abdeckung aus Sandsteinplatten. Es handelt sich hierbei wahrscheinlich um das ehemalige Traufgesims des bis ca. 1796 eingeschossigen Gebäudes, das, ursprünglich als Küche genutzt, den Kernbau des heutigen Damenbaus bildet.

1.OG: Oberhalb des Bogengesimses sind in ihrer Färbung deutlich grauere Steine mit auffällig größeren Formaten vermauert. Durch eine gleichmäßigere Verlegung sind ausgeprägte Lagerfugen festzustellen. Die Steine weisen deutlich Spuren einer Oberflächenverwitterung (Abscherbelung) auf. Der Materialwechsel weist auf die spätere Errichtung des Geschosses hin.

Dünne Halbsäulen mit kegelförmigen Spitzen gliedern das Geschoss. Die Fenster sind, im Gegensatz zum EG, von aus der Mauerflucht vorkragenden Faschen eingefasst. Diese architektonische Betonung scheint das Geschoss als Wohnebene für die Gräfin Schlotheim zu markieren.

Nach oben ist das Geschoss durch eine Schicht Steine abgeschlossen, die mit Falzung verlegt sind. Solche Steinlagen dienen an vielen Stellen des Gebäudes als Basis für Zinnen, so dass auch hier evt. von einer ursprünglich vorhandenen Zinnenreihe ausgegangen werden kann, die im Rahmen der zweiten Aufstockung des Kernbaus entfernt worden ist.

2.OG: Die Fassadenfläche ist vollflächig mit Schieferschindeln verkleidet. Hinsichtlich seiner Konstruktion wie auch zu Datierungen sind aufgrund fehlender Baubefunde keine Aussagen zu treffen.

In den Befunden zeichnen sich die wesentlichen Bauphasen ab: Errichtung des Küchenbaus in BA I ab 1793, Aufstockung in BA III ab 1796 und Aufbau des 2.OG in BA IV ab 1798.


  Befund Nr: DA 04
Lokalisierung: Westfassade Kernbau

1.OG: In diesem Geschoss kragt mittig eine Mauervorlage mit zwei Mauerzungen aus der Wandflucht vor. Die Mauerzungen sind mit den angrenzenden Wandflächen verzahnt, das Geschoßgesimsband zum 2. OG ist um die Mauerzungen verkröpft, die äußeren Wandflächen der Mauerzungen nehmen ornamental das Gliederungsmotiv der Fensterfaschen auf (s. DA …).

Das Geschoßgesims und die Sandsteinabdeckung zwischen EG und 1. OG wird dagegen von der Mauervorlage durchstoßen. Die Steine des Gesimses weisen Bruchkanten auf, die die Nachträglichkeit dieses Durchstoßens belegen.

Damit sind Mauervorlage und Mauerzungen als gleichzeitig mit der Aufstockung des 1. OG anzusehen.

Es handelt sich um Spuren eines Kaminzugs, der aufgrund des nördlichen Anbaus und der Verlegung der Herdstelle von der Nordwand an die Westwand der Küche verlegt werden musste. Nach schriftlichen Quellen wurde er 1949 abgebrochen.


  Befund Nr: DA 05
Lokalisierung: Westfassade Kernbau, Anschluss an die Burgvogtswohnung

EG: Eine Verzahnung ist augenscheinlich vorhanden. Das Geschossgesims ist sorgfältig um die Ecke geführt.

1.OG: Der Anschluss ist nicht erkennbar.

2.OG: Wegen der Verschalung der Westfassade des Damenbaus ist der Anschluss nicht erkennbar.

Die Befunde belegen die gleichzeitige Errichtung von Damenbau und Burgvogtswohnung im EG.


  Befund Nr: DA 06
Lokalisierung: Nordfassade Anbau, Anschluss an Burgvogtswohnung

SG: Der Anschluss zum westlich angrenzenden Turm der Burgvogtswohnung weist im Sockelgeschoss keine konstruktive Anbindung auf. Das Mauerwerk des Sockels der Nordfassade stößt stumpf auf das des Turmes.

1./2.OG: In den aufgehenden Geschossen ist zwischen den beiden Gebäudeteilen ein Füllmauerwerk eingefügt, das stumpf an beide Gebäudeteile anschließt.

Die Steine des Geschossgesimses stoßen ebenfalls stumpf aneinander und wechseln in der Art ihrer Ausformung. Während im Bereich der Nordfassade des Damenbaus je zwei halbe Rundbögen in einen Stein eingearbeitet sind, weisen die Gesimssteine am Turm bis zu 2,5 eingearbeitete Bögen auf.

Alle Befunde in diesem Anschlussbereich belegen die unterschiedliche Zeitstellung der ab 1796 im Zuge einer Erweiterung des Kernbaus entstandenen Nordfassade und des Turmes, dessen EG und ZwG bereits ab 1793 errichtet wurden.


  Befund Nr: DA 07
Lokalisierung: Nordfassade Anbau

Der Fassadenabschnitt weist vier Geschosse auf.

SG: Das Sockelmauerwerk springt vor die Flucht der aufgehenden Wand und ist leicht geböscht. Es weist einen starken Bewuchs auf. Leicht außermittig befindet sich eine Tür mit einer der Wanddicke entsprechend tiefen Laibung, die wahrscheinlich als bauzeitlich anzusehen ist.

EG: Das Mauerwerk des EG ist in den unteren vier Lagen und unterhalb des Bogengesimses in ausgeprägten Schichten verlegt. Dies ist an den Fassaden des Kernbaus nicht festzustellen (siehe Befund DA 02, 03). Im übrigen Wandfeld sind dagegen, ähnlich den Fassaden des Kernbaus, Steine sehr unterschiedlicher Formate und Färbungen errichtet. Aufgrund der differierenden Formate ergibt sich ein freies Fugenbild, in dem kaum durchlaufende Lagerfugen bestehen.

Das Geschossgesims entspricht dem der Fassaden des Kernbaus (siehe Befund DA 02, 03).

Die Fasche des Doppelfensters schließt bündig mit der äußeren Wandflucht ab. Im Gegensatz zu den Fassaden des Kernbaus besteht sie aus großen Quadern.

1.OG: Das Mauerwerk und die Gestaltung um die Fenster entsprechen denen der Westfassade (siehe Befund DA 03).

2.OG: Die Fassadenfläche ist mit einer horizontalen Stülpschalung verkleidet, die der Süd- und Ostfassade des Kernbaus in Lage und Materialabmessungen weitgehend entspricht (siehe Befund DA 02; 17). Eine Abweichung ist ausschließlich in der Ausgestaltung der Fenstereinfassungen zu erkennen, die hier den Steinschnitt eines Bogensturzes imitieren.

Die Errichtung dieser Fassade im Zuge eines nachträglichen Anbaus an den Kernbau im dritten Bauabschnitt (ab 1796) wird anhand von Baubefunden nicht deutlich. Vielmehr ist davon auszugehen, dass die Gestaltung bewusst an den bestehenden Kernbau angepasst worden ist.


  Befund Nr: DA 08
Lokalisierung: Nordfassade Anbau, Anschluss an nordöstlichen Anbau

SG: Der Anschluss zum nordöstlich angrenzenden Erweiterungsbau weist im Sockelgeschoss keine augenscheinlich erkennbare konstruktive Anbindung auf. Das Mauerwerk des Sockels des Erweiterungsbaus stößt stumpf auf das des Anbaus an den Kernbau.

EG, 1./2.OG: Auch in den aufgehenden Geschossen stößt das Mauerwerk des Erweiterungsbaus stumpf auf das Mauerwerk der Nordfassade des Anbaus. Besonders deutlich wird die Ansatzfuge im Bereich des Geschossgesimses: Während das Gesims der Nordfassade aus Steinen besteht, in die zwei halbe Rundbögen eingearbeitet sind, weisen die Gesimssteine am Erweiterungsbau je einen eingearbeiteten ganzen Bogen auf.

Alle Befunde in diesem Anschlussbereich belegen die nachträgliche Anfügung des nordöstlichen Erweiterungsbaus an die bestehende Nordfassade des Küchenbaus.


  Befund Nr: DA 09
Lokalisierung: Westfassade Erweiterungsbau

Die Fassade weist vier Geschosse auf. In ihrem Aufbau entspricht sie der Nordfassade (siehe Befund DA 10).

Signifikante Baufugen sind nicht zu erkennen, so dass die Errichtung in einem Bauabschnitt als wahrscheinlich anzunehmen ist.

Das obere Konsolgesims sowie die Zinnen sind rezent erneuert.

Im Bereich der Böschung ist das Mauerwerk des Stützpfeilers mit dem der Fassade verzahnt. Oberhalb der Böschung ist der Verband augenscheinlich nicht eindeutig erschließbar.


  Befund Nr: DA 10
Lokalisierung: Nordfassade Erweiterungsbau

Die Fassade weist vier Geschosse auf.

SG: Das Sockelmauerwerk springt vor die Flucht der aufgehenden Wand und ist leicht geböscht. Es ist aus großformatigen Steinen gefügt, die in klar definierten Schichten verlegt sind. Die beiden Türen sind als bauzeitlich anzunehmen.

EG: Das Mauerwerk ist in den unteren und oberen Lagen in erkennbaren Schichten verlegt. Im Wandfeld zwischen den Fenstern sind dagegen Steine unterschiedlicher Formate und Färbungen verbaut, so dass sich ein freies Fugenbild ergibt, in dem kaum durchlaufende Lagerfugen bestehen. Der Aufbau entspricht damit dem der Nordfassade des Anbaus (siehe Befund DA 07).

Das Geschossgesims besteht aus Steinen, in die mittig je ein voller Rundbogen eingearbeitet ist. Im Gegensatz zum Kernbau liegt auf den auskragenden Steinen keine Abdeckung aus Sandsteinplatten.

Die Faschen der Doppelfenster schließen bündig mit der äußeren Wandflucht ab. Wie auch an der Nordfassade des Anbaus bestehen sie aus großen Quadern, weisen im Gegensatz zu diesem jedoch ordentlich ausgeführte Entlastungsbögen auf (siehe Befund DA 07).

1.OG: Oberhalb des Geschossgesimses sind im Gegensatz zur gleichen Geschossebene des Kernbaus keine deutlich großformatigeren Steine verbaut und damit auch keine ausgeprägten Lagerfugen zu erkennen.

Entsprechend dem Kernbau ist dieses Geschoss jedoch auch durch seine architektonische Betonung gekennzeichnet. Die vorgeblendeten Halbsäulen sind zwischen das Geschossgesims und ein Konsolgesims eingespannt, das das 1.OG nach oben abgrenzt. Beide Gesimse sind auf den Stützpfeilern als einfache Bandgesimse weitergeführt. Die Säulenschäfte sind mit einfachen Basen und Kapitellen versehen und weisen keine kegelförmigen Bekrönungen auf.

Die Fenster weisen aus der Mauerflucht vorkragende Faschen auf und entsprechen damit der Ausformung im 1.OG des Kernbaus (siehe Befund DA 03).

2.OG: Das Geschoss ist durch zwei Bandfriese gegliedert, die die Fensterzone horizontal begrenzen und um die Ecktürmchen weitergeführt sind. Während das untere Band vollständig aus Sandstein besteht, ist das oberer aus Tuffsteinen gefertigt und nur in einem Bereich durch Sandstein ersetzt.

Die Faschen der Fenster schließen bündig mit der äußeren Wandflucht ab

Den oberen Wandabschluss bildet eine Zone mit Blendokuli. Auf dieser steht ein Konsolgesims, das die Zinnen trägt.

Signifikante Baufugen sind auf der gesamten Fassade nicht zu erkennen, so dass die Errichtung in einem Bauabschnitt als wahrscheinlich anzunehmen ist. Der Eindruck eines Materialwechsels zwischen der aufgehenden Wand und dem geböschten Sockelbereich rührt von einer massiveren Bewitterung des unteren Bereiches her. Eine ansatzweise festzustellende Änderung der Steingrößen und Verlegeart ab einer Steinlage unterhalb des Rundbogengesimses ist möglicherweise als Folge einer jahreszeitlichen Bauunterbrechung zu deuten.

Das obere Konsolgesims sowie die Zinnen sind rezent erneuert.

Der Anschluss des östlichen Stützpfeilers ist im Bereich der Böschung verzahnt; der Anschluss zum westlichen Stützpfeiler ist aufgrund des Bewuchses augenscheinlich nicht feststellbar.


  Befund Nr: DA 11
Lokalisierung: Ostfassade Erweiterungsbau

Die Fassade weist vier Geschosse auf. In ihrem Aufbau entspricht sie der Nordfassade (siehe Befund DA 10).

Der Fugenverstrich ist im Sockelgeschoss und im 3.OG mit weißem Mörtel, in den restlichen Flächen mit grau eingefärbtem Mörtel durchgeführt.

Signifikante Baufugen sind nicht zu erkennen, so dass die Errichtung in einem Babschnitt als wahrscheinlich anzunehmen ist.

Das obere Konsolgesims sowie die Zinnen sind rezent erneuert.

Die Stützpfeiler sind im Bereich der Böschung mit dem angrenzenden Mauerwerk verzahnt. Oberhalb der Böschung ist der Verband augenscheinlich nicht eindeutig erschließbar.


  Befund Nr: DA 12
Lokalisierung: Südfassade Erweiterungsbau, östlicher Abschnitt

Die Fassade weist drei Geschosse auf. In ihrem Aufbau entspricht sie der Nordfassade (siehe Befund DA 10).

Signifikante Baufugen sind nicht zu erkennen, so dass die Errichtung in einem Babschnitt als wahrscheinlich anzunehmen ist.

Das obere Konsolgesims sowie die Zinnen sind rezent erneuert.


  Befund Nr: DA 13
Lokalisierung: Südfassade Erweiterungsbau, östlicher Abschnitt, Anschluss an Turmbau

An der Anschlussstelle der Ostfassade an die Südfassade ist augenscheinlich eine lagenhafte Verzahnung des Mauerwerks erkennbar. Diese reicht vom EG bis in das 2.OG. Beide Mauerwände wurden aus diesem Grund zeitgleich errichtet.


  Befund Nr: DA 14
Lokalisierung: Ostfassade Erweiterungsbau, südlicher Abschnitt

Am Ãœbergang des Mauerwerks ist im EG, 1.OG und 2.OG eine Eckquaderung sichtbar. Die beiden Wandscheiben stammen aus derselben Bauphase.


  Befund Nr: DA 15
Lokalisierung: Südfassade Erweiterungsbau, westlicher Abschnitt

Die Fassade des innen liegenden Turmes weist vier Geschosse auf.

EG: Das Mauerwerk ist in erkennbaren Schichten verlegt und weicht damit von den Fassaden des Kernbaus und denen des Anbaues ab.

Das Geschossgesims besteht aus Steinen, in die mittig ein vollständiger Bogen und angrenzend zwei halbe Bögen eingearbeitet sind. Das Gesims weicht damit von dem des Kernbaus und den Gesimsen der Anbauten ab.

Um das heute vorhandene Doppelfenster ist ein Gewände vorhanden, das bis zum Bodenniveau geführt ist. Die ursprüngliche Existenz einer Tür wird durch Planquellen belegt. Der untere Öffnungsbereich ist nachträglich vermauert. Zumindest der mittlere Sturzstein ist mit dem Einbau der Fenster eingefügt worden. Die auf den Kleinen Burghof führende Freitreppe ist in Resten noch vorhanden.

1.OG: Das Mauerwerk weist die gleiche Struktur wie das des EG auf. Die architektonische Betonung des Geschosses ist wie beim Kernbau ausgeführt (siehe Befund DA 03). Die Halbsäulen sind jedoch nur um das Doppelfenster gruppiert. Die Geschosszone wird nach oben durch ein Bandgesims abgeschlossen. Dessen Steine sind im Gegensatz zum Kernbau nicht mit einer Falzung versehen, was darauf hindeutet, dass diese Schicht nicht als Basis für eine Zinnenreihe gedient hat.

2.OG: Das Mauerwerk weist die gleiche Struktur wie das EG auf. Im Gegensatz zu den übrigen Fassaden des nordöstlichen Erweiterungsbaus ist die Geschosszone jedoch nicht durch Bandgesimse gegliedert. Den oberen Abschluss bildet, ebenfalls abweichend vom übrigen Erweiterungsbau, ein kleines Konsolgesims aus Tuffsteinen.

Ein in der Form ähnliches Gesims, das jedoch aus Holz besteht, weisen die Süd- und Ostfassaden des Kernbaus sowie die Nordfassade des Anbaus auf (siehe Befund DA 02; 07; 17).

3.OG: Das Mauerwerk ist ähnlich wie die übrigen Geschosse dieser Fassade strukturiert. Die Zinnen sind wie am übrigen Erweiterungsbau rezent erneuert, jedoch ist hier das Konsolgesims bis auf partielle Auswechselungen erhalten.

Signifikante Baufugen sind an der gesamten Fassade nicht zu erkennen, so dass die Errichtung in einem Bauabschnitt als wahrscheinlich anzunehmen ist.


  Befund Nr: DA 16
Lokalisierung: Ostfassade Kernbau, Anschluss an den Erweiterungsbau

EG: Das Mauerwerk des Erweiterungsbaus überschneidet das Gewände des Fensters im Kernbau. Das Mauerwerk des Erweiterungsbaus ist zumindest partiell in das Mauerwerk des Kernbaus eingebunden. Eine im Eckbereich der Südfassade des Erweiterungsbaus diagonal verlaufende Fuge weist eindeutig auf die ursprüngliche Existenz eines Stützpfeilers an dieser Stelle hin, an den die Südfassade angebaut wurde.

1.OG: Das Mauerwerk des Erweiterungsbaus überschneidet die Halbsäulenvorlage der Ostfassade des Kernbaus.

2.OG: Die konstruktive Anbindung ist aufgrund der Verschalung der Ostfassade des Kernbaus augenscheinlich nicht zu erkennen.

Die Befunde belegen, dass die Ostfassade des Kernbaus vor der Errichtung des südöstlichen Erweiterungsbaus mit einem nachträglich angefügten Stützpfeiler gesichert war. Im 1.OG ist dagegen die nachträgliche Errichtung des Erweiterungsbaus belegt.


  Befund Nr: DA 17
Lokalisierung: Ostfassade Kernbau

Der Fassadenabschnitt weist drei Geschosse auf.

EG: Das Mauerwerk entspricht dem der West- und Südfassade des Kernbaus (siehe DA 02; 03).

Das Fenster ist von einem bis zum Bodenniveau heruntergezogenen Gewände eingefasst, das vermuten lässt, dass sich hier ursprünglich eine Tür befunden hat. Dies wird durch historische Pläne bestätigt.

1.OG: Das Mauerwerk entspricht dem der West- und Südfassade (siehe DA 02, 03).

2.OG: Die Stülpschalung entspricht der der Südfassade (siehe DA 02).


  Befund Nr: DA 18
Lokalisierung: Ostfassade Kernbau; Anschluss zum Verbindungsbau

EG: In der Flucht der rechten Seite des Arkadenbogens ist eine deutliche Ansatzfuge zwischen Damenbau und Verbindungsbau zu erkennen.

1.OG: Das Mauerwerk des Verbindungsbaus stößt stumpf auf das des Damenbaus.

Die Befunde belegen die unterschiedliche Zeitstellung von Damenbau und Verbindungsbau im EG und den rezenten Ersatz des Verbindungsbaues in der Wiederaufbauphase von 1999-2001 im OG.


  Befund Nr: DA 19
Lokalisierung: KG, Raum 1, Decke

Im Raum 1 besteht der hintere Teil der Decke aus einer Stahlbetonkonstruktion. Diese erstreckt sich von Wand d bis an einen querlaufenden Deckenversprung. Sichtbar sind an der Untersicht der Stahlbetondecke die Abdrücke der bei der Herstellung benötigten Schalbretter.


  Befund Nr: DA 20
Lokalisierung: KG, Raum 1, Wand b

In der Wand befindet sich ein Fenster, das heute vom Mauerwerk des östlich angestellten Erweiterungsbaus überdeckt wird.

Der Befund belegt, dass die Wand ursprünglich als Außenwand diente und nachträglich überbaut wurde.


  Befund Nr: DA 21
Lokalisierung: KG, Raum 1, Wand d

In dem Kellerraum 1 zeichnet sich an Wand d eine vertikale Baufuge ab. Diese läuft nicht bis zur Decke durch. Auch vor der unteren Steinlage ist sie unterbrochen. Die Bedeutung dieser vertikalen Fuge konnte nicht erschlossen werden.


  Befund Nr: DA 22
Lokalisierung: KG, Raum 1, vor Wand b und c

Im Fußboden vor Wand b und c befindet sich eine Schürfgrube. Diese wurde 1988 (DuF 1988, Schreiben vom 15.01) gegraben, um den Bodenaufbau und seine Unterkonstruktion zu klären. Bei dieser Befunduntersuchung stellte sich heraus, dass die seitlichen Wände aus Tuffsteinmauerwerk auf dem anstehenden Gestein aus Basalt gegründet sind.


  Befund Nr: DA 23
Lokalisierung: KG, Raum 1a, Wand d

Die Wand weist eine leichte Böschung auf, was ihre ursprüngliche Funktion als Außenwand belegt.


  Befund Nr: DA 24
Lokalisierung: KG, Raum 1b, Wand a

Über der Tür AT 1b.1 befindet sich ein zugesetztes Fenster (AF 1b.2). Es ist von außen durch eine wohl nachträglich vorgesetzte Wandschale zugesetzt. Das eigentliche Holzfenster von innen ist noch erhalten und wird aus den 1950er Jahren stammen. Zu welchem Zeitpunkt die Zusetzung stattfand, kann nicht ermittelt werden.


  Befund Nr: DA 25
Lokalisierung: KG, Raum 1b, Wand c

Im Raum 1b sind die Außenwände und das Gewölbe aus Tuffsteinquadermauerwerk errichtet. Die Binnenwand zu Raum 1f ist jedoch aus Ziegelmauerwerk errichtet. Sie ist nicht mit dem Tonnengewölbe verzahnt, was jedoch nicht ungewöhnlich ist. In dieser Wand c ist eine Stahltür  eingebaut. Ihre Konstruktion als Luftschutztür lassen den Schluss zu, dass sie aus der Zwischenkriegszeit stammt. Diese Datierung könnte möglicherweise auch auf gesamt Wand zutreffen.


  Befund Nr: DA 26
Lokalisierung: KG, Raum 1f, Wand c

Die Wand weist eine leichte Böschung und in Ecke b/c einen Absatz auf. Im oberen Wandbereich ist ein auskragender Stein vorhanden.

Es handelt sich um die erhaltene Subkonstruktion der ursprünglichen Nordostecke des Kleinen Burghofes, die bei der Errichtung des nordöstlichen Erweiterungsbaues überbaut wurde.


  Befund Nr: DA 27
Lokalisierung:

Im oberen Bereich der Wand befinden sich drei Konsolsteine, auf denen Steine aufliegen.

Der Befund belegt die ursprünglich freistehende Subkonstruktion der Nordflanke des Kleinen Burghofes, die bei der Errichtung des nordöstlichen Erweiterungsbaues überbaut wurde.


  Befund Nr: DA 28
Lokalisierung: KG, Raum 1g, Wand d

Die Wand weist eine leichte Böschung auf, was ihre ursprüngliche Funktion als Außenwand belegt.


  Befund Nr: DA 29
Lokalisierung: EG, Raum 46, Wand b/c

In der oberen Raumecke von Wand c und d wurde, wohl kürzlich, eine Befundöffnung vorgenommen. Dabei wurde der zementhaltige Spritzputz entfernt. Sichtbar wurde die darunter liegende Wandkonstruktion aus Tuffsteinquadermauerwerk mit Resten eines Kalkputzes. Hauspuren auf der Steinoberfläche weisen darauf hin, dass die darunter liegende Putzlage zum Aufbringen des darüber liegenden Putzes vorher abgeschlagen worden war.


  Befund Nr: DA 30
Lokalisierung: EG, Raum 45, Wand c

In Raum 45 an Wand d befindet sich ein Wandschrank mit einer älteren Tür (IT 45.1). Hinter dieser verbirgt sich ein Schrank. Seine Innenseiten sowie auch die Rückwand sind mit einem Glattputz versehen und mehrfach gefasst, zuletzt mit einer Ölfarbe.

Bei diesem Wandschrank könnte es sich um eine zugesetzte Tür handeln. Diese ist jedoch aus dem rückseitigen Raum 46 nicht ablesbar, da hier die Wandfläche vollständig mit einem zementhaltigen Spritzputz verschlossen wurde.


  Befund Nr: DA 31
Lokalisierung: EG, Raum 50, Wand d

In Raum 50 läuft Wand d direkt in die flachbogige Fensternische in Wand a. Die Fensternische wird dadurch zweigeteilt. Heute finden sich hier die Fenster AF 50.1 und AF 50a.2. Die Lage der Wand lässt vermuten, dass sie nachträglich eingebaut wurde. Um dem Raum ein Außenfenster zur Belichtung und Belüftung zu erhalten, ordnete man die Fenster in die Fensternische an und erhielt so zwei Fenster.


  Befund Nr: DA 32
Lokalisierung: EG, Raum 50b, Wand c

In Raum 50b findet sich an Wand a eine Tür mit rückwärtiger Nische. Bei der Tür handelt es sich um eine Innentür des 19. Jahrhunderts. Die dahinter liegende Nische ist flachbogig und verputzt. Feine Risse an den Anschlussstellen sind zu erkennen. Dies, aber auch die eher aufwändige Tür lassen darauf schließen, dass es sich hier nicht um einen Wandschrank handelt. Vielmehr könnte es sich hier um eine zugesetzte Tür handeln. Diese ist jedoch aus dem rückwärtigen Raum 47 nicht ablesbar, da hier die Wandflächen mit einem Spritzputz versehen wurden. Diese Tür wurde möglicherweise zeitgleich mit der Aufbringung dieses Putzes zugesetzt.


  Befund Nr: DA 33
Lokalisierung: EG, Raum 48.49, Wand d

Im Raum 48.49 findet sich an Wand d und a eine Holztreppe. Ihre Konstruktion, so wie im Raumbuch beschrieben, stammt aus der Nachkriegszeit. Gemäß einem Kostenanschlag von 1956 (DuF 1956, Kostenanschlag vom 10.01.1956) wurde sie erst zu dieser Zeit eingebaut.


  Befund Nr: DA 34
Lokalisierung: 2. OG, Raum 110.112, Wand d

In Raum 110.112 zeichnen sich in der Raumecke von Wand d/a überstrichene Tuffhausteine mit einem darauf stehenden wulstigen Holzkörper ab. Es handelt sich um Gesimsband und Konsole mit Basis der ursprünglichen südöstlichen Eckstütze des Turmes, die formal das Pendant zur außen noch vorhandenen südwestlichen Eckstütze darstellt.

Unterhalb des Konsolsteins ist die schmale Wandvorlage, wie sie sich am Turm R 41d noch vom Hof aus erschließt, nicht mehr vorhanden.

Dieser Befund belegt, dass die beiden Wände a und d in Raum 110.112 an den älteren Turm (R 41d) angesetzt wurden. Dabei wurde die Außenwandgestaltung des Turms (R 41d) nicht verändert, sondern einfach überstrichen. Im unteren Bereich wurde jedoch die Wandvorlage abgeschlagen. Dies könnte im Zusammenhang der Aufstockung und dem Neubau eines Dachwerks stattgefunden haben.


  Befund Nr: DA 35
Lokalisierung: 2. OG, Raum 110.112, Wand a

Durch Klopfprobe können an Wand a in regelmäßigen Abständen Ständer festgestellt werden. Aufgrund der schmalen Stärke von nur 16 cm ist diese Wand vermutlich eine Leichtbaukonstruktion und möglicherweise wohl eingestellt worden.


  Befund Nr: DA 36
Lokalisierung: 2. OG, Raum 109, Wand d

Auf der Wand d sind besonders mit Streiflicht einige Putzunregelmäßigkeiten zu erkennen. Diese haben ihre Ursache in dem unebenen Untergrund der Wand. Von dem rückseitigen Raum 41 d ist zu erkennen, dass es sich um eine Fachwerkwand mit einem massiven Unterbau handelt. Diese Fachwerkwand wurde mit nachträglichen Riegeln versehen und mit Ziegelmauerwerk ausgefacht (siehe Befund BU 28). Im darüber liegenden Raum sind noch sämtliche Bauteile der Fachwerkkonstruktion gut einsehbar erhalten (siehe Befund DA 58).


  Befund Nr: DA 37
Lokalisierung: 2. OG, Raum 109, Wand d

Im unteren Wandbereich zeichnen sich eine flache Nische sowie ein Vorsprung in der rechten Ecke ab. Die Proportion und Gliederung dieser nur übertapezierten massiven Bauteile entsprechen denen der oberen Außenwände des Raums 41d. Dies lässt darauf schließen, dass es sich hier um eine ehemalige Außenwand des Raums 41d handelt. Dieser Befund weist darauf hin, dass der Raum 109 offensichtlich erst später vor den Turm Raum 41d gebaut wurde (siehe Befund DA 58)


  Befund Nr: DA 38
Lokalisierung: 2. OG, Raum 109, Wand a und d

In Raum 109, in der Raumecke der beiden Wände d und a, befindet sich direkt am Podest der Treppe TR 109 ein massives Wandstück. Das Podest der Treppe TR 109 ist an diese Unregelmäßigkeit angepasst. Eine spätere Sockelleiste verdeckt jedoch die Schnittstelle von Podest und Wandstück. Diese Wandunregelmäßigkeit ist massiv (Klopfprobe) und überputzt sowie übertapeziert.

Bei diesem Wandstück könnte es sich um eine kleine Wandvorlage handeln, die als Auflager für einen Mauerbalken gedient haben könnte, der wiederum selbst das Auflager eines wieder entfernten Dachwerks über den Räumen 85 und 86 darstellte.


  Befund Nr: DA 39
Lokalisierung: 2. OG, Raum 109a, Decke

Die überwiegende Anzahl der Deckenbalken besitzt maschinen-gattergesägte Oberflächen. Die meisten Bretter in den Balkenzwischenräumen mit einer modernen Säge hergestellt worden. Große Teile der Decke wurden daher wohl im Rahmen einer rezenten Baumaßnahme erneuert.


  Befund Nr: DA 40
Lokalisierung: 2. OG, Raum 109a, Wand a und b

Im Raum 109a sind an den Wänden a und b noch die unverputzten Flächen einer Fachwerkwand erhalten. Sie bestehen aus Ständern, die zweifach verriegelt sind. Eine Schwelle und ein Rähm schließen die Wand ab. An Wand a befindet sich am seitlichen Ständer eine Schwelle-Ständer-Strebe. Eine gleiche Strebe findet sich auch an Wand b im Anschluss an Wand a. Alle Hölzer sind eingezapft und mit einem Holznagel gesichert. Die gesamte Fachwerkkonstruktion ist mit schmalen, mit Kalkmörtel gefestigten Tuffquadern gefüllt.

An dem Eckständer an Wand a und b finden sich keine weiteren Befestigungsspuren von anderen Hölzern. Daraus kann geschlossen werden, dass beide Fachwerkkonstruktionen zum selben Zeitpunkt errichtet wurden.


  Befund Nr: DA 41
Lokalisierung: 2. OG, Raum 109a, Wand b

In Raum 109 besteht die Wand b aus einer Fachwerkkonstruktion und aus einer Tuffsteinquadermauerwerkswand. Die Fachwerkwand besteht aus Ständern und Riegeln sowie einer Schwelle und aus einem oben abschließendem Rähm. Das Rähm (siehe Foto) läuft jedoch oberseitig über die Tuffsteinquadermauerwerkswand durch. Darüber hinaus finden sich im Zwischenraum von Tuffsteinquader- und Fachwerkwand eingeschobene Zwicksteine. Der Befund des durchlaufenden Rähms weist darauf hin, dass beide Wandteile in einem selben Arbeitsgang errichtet wurden.


  Befund Nr: DA 42
Lokalisierung: 2. OG, Raum 115, Decke

Die überwiegende Anzahl der Deckenbalken besitzt maschinen-gattergesägte Oberflächen. Gebeilte oder handgesägte Oberflächen finden sich nur an den augenscheinlich bauzeitlichen Balken. Ebenso sind die meisten Bretter mit einer modernen Säge hergestellt worden. Große Teile der Decke wurden daher wohl im Rahmen einer rezenten Baumaßnahme erneuert.


  Befund Nr: DA 43
Lokalisierung: 2. OG, Raum 115, Wand d

In Raum 115 ist Wand d aus zwei verschiedenen Wandkonstruktionsarten zusammengesetzt. Der linke Abschnitt ist eine Fachwerkwand, der rechte eine Tuffsteinwand aus Quadermauerwerk, die hier, der Wandstärke nach zu urteilen, einschalig ausgeführt wurde. Direkt am Stoß beider Wandabschnitte finden sich eingeschobene Zwicksteine. Oberhalb beider Wände verläuft ein Wandrähm von der Fachwerkwand über die Tuffsteinwand. Direkt auf dem Eckständer der Fachwerkwand ist dieses mit einer liegenden Anblattung verlängert. Hierbei kragt das untere Blatt über den Eckständer hinaus. Dieses Indiz weist darauf hin, dass die Fachwerkwand hier zu keinem Zeitpunkt endete, sondern immer schon mit diesem auskragenden Rähm versehen war. Beide Wandabschnitte wurde daher in der selben Bauphase errichtet.


  Befund Nr: DA 44
Lokalisierung: 2. OG, Raum 115, Wand a/b

In Raum 115 sind die beiden Wände a und b mit einzelnen Tuffquadern ineinander verzahnt gemauert. Sie wurden daher in derselben Bauphase errichtet.


  Befund Nr: DA 45
Lokalisierung: 2. OG, Raum 115, Wand b/c

In Raum 115 sind die beiden Wände b und c mit einzelnen Tuffquadern ineinander verzahnt gemauert. Sie wurden daher in derselben Bauphase errichtet.


  Befund Nr: DA 46
Lokalisierung: 2. OG, Raum 115, Wand c

In Raum 115 ist an Wand c eine Tür (IT 115.1) angeordnet. Da die seitlichen Putzflächen sehr schadhaft sind, ist es möglich, seitlich unter das Futter zu sehen. Hier sind Putzreste zu erkennen, die weiß gefasst sind und hinter das Futter laufen. Darüber hinaus ist im Mauerwerk kein für eine Wandöffnung sonst üblicher Sturzbogen zu erkennen. Vielmehr liegt die Tuffsteinquaderwand auf einem rechteckigen Balken über dem Türfutter auf.

Sowohl der Putzbefund als auch der fehlende Sturzbogen weisen darauf hin, dass die Tür nachträglich eingebrochen wurde. Dies geschah, der Gestaltung der Profile des Futters und der Anordnung der Wand d in Raum 113a (siehe Befund DA 52) nach zu urteilen, erst in den 1950er Jahren.


  Befund Nr: DA 47
Lokalisierung: 2. OG, Raum 115, Wand c/d

In Raum 115 ist Wand c eine Konstruktion aus Tuffsteinquadermauerwerk, die anschließende Wand d (siehe Befund DA 43) eine Fachwerkwand mit Tuffsteinausfachung. Direkt am Wandanschluss beider Wände finden sich schmale Zwicksteine in der Spalte zwischen beiden Wänden. Oberhalb von Wand c läuft ein Wandrähm über die Tuffsteinwand auf die anschließende Wand d. Es ist, dem Augenschein nach, mit dem Rähm dieser Wand verkämmt. Es besitzt eine sägeraue Oberfläche und wurde mit einer modernen Gattersäge hergestellt. Es kann vermutet werden, dass es, wegen der Oberflächenbeschaffenheit, erst vor kurzem eingebaut wurde, jedoch ein altes Holz in gleicher Konstruktion ersetzte. Durch dieses Holz wird belegt, dass beide Wandkonstruktionen, trotz ihrer Verschiedenartigkeit wohl gleichzeitig errichtet wurden.


  Befund Nr: DA 48
Lokalisierung: 2. OG, Raum 116, Decke

Im Raum 116 ist die Untersicht der Balkendecke unverkleidet. Zu sehen sind helle, aber auch dunklere Deckenbalken (nur über der Wand a). Die helleren haben gattergesägte Oberflächen, der dunkleren sind gebeilt. An die Balken sind seitlich Leisten genagelt, auf denen wiederum eine querlaufende Bretterlage aufliegt. Hierzu verwendete man Netzkopfnägel.

Die Holzbearbeitungsspuren als auch die verwendeten Nägel weisen darauf hin, dass diese Decke erst im 20. Jahrhundert erneuert wurde. Dies geschah wohl weitestgehend nach historischem Vorbild. Farbe und Geruch des Holzes lassen einen Einbau in den 1990er Jahren vermuten.


  Befund Nr: DA 49
Lokalisierung: 2. OG, Raum 116, Wand c

In Raum 116 ist die Wand c, im Gegensatz zu den massiven Wänden a, b und d, eine Fachwerkkonstruktion mit aufgenagelten Sperrholzplatten. Diese sind oberseitig tapeziert. Ein kraftschlüssiger Anschluss der Wand mit den anschließenden Wänden b und d fehlt. Zudem laufen Putzlagen hinter die beiden seitlichen Wandständer.

Diese Indizien lassen den Schluss zu, dass diese Wand nachträglich eingezogen wurde. Die verwendeten Sperrholzplatten ermöglichen eine Datierung in die 1950er Jahre. Ob sich an der gleichen Stelle eine Vorgängertrennwand befand, konnte nicht eindeutig ermittelt werden.


  Befund Nr: DA 50
Lokalisierung: 2. OG, Raum 114, Decke

Im Raum 114 ist die Untersicht der Balkendecke unverkleidet. Zu sehen sind helle, aber auch dunklere Deckenbalken (nur über der Wand a). Die helleren haben gattergesägte Oberflächen, der dunkleren sind gebeilt. An die Balken sind seitlich Leisten genagelt, auf denen wiederum eine querlaufende Bretterlage aufliegt. Hierzu verwendete man Netzkopfnägel.

Die Holzbearbeitungsspuren als auch die verwendeten Nägel weisen darauf hin, dass diese Decke erst im 20. Jahrhundert erneuert wurde. Dies geschah wohl weitestgehend nach historischem Vorbild. Farbe und Geruch des Holzes lassen einen Einbau in den 1990er Jahren vermuten.


  Befund Nr: DA 51
Lokalisierung: 2. OG, Raum 114, Wand d

In Raum 114 sind die beiden Wandabschnitte der Wand d (linker Wandabschnitt rückwärtig der IT 114.1) und der anschließende Wandabschnitt von Wand d mit einzelnen Tuffquadern ineinander verzahnt gemauert. Sie wurden daher in derselben Bauphase errichtet.


  Befund Nr: DA 52
Lokalisierung: 2. OG, Raum 113a, Wand c und d

In Raum 113a läuft die Wand c/d schräg in eine Nische. An der gegenüber liegenden Seite läuft dieselbe Wand c/d direkt in die Nische des Fensters AF 113a.1. Zudem klingt sie hohl. Es handelt sich daher wohl um eine Leichtbaukonstruktion.

Es handelt sich daher offenbar um eine nachträgliche Leichtbauwand, die mit dem rezenten Einbau des Badezimmers (Raum 113) eingestellt wurde.


  Befund Nr: DA 53
Lokalisierung: 2. OG, Raum 111, Wand a

In Raum 111 an Wand a befindet sich ein hölzerner schlichter Blendrahmen, der mit einer Hartfaserplatte zugenagelt wurde. Seine einfache, unprofilierte Gestaltung weist darauf hin, dass diese Tür erst in der Nachkriegszeit hergestellt wurde. Die Zusetzung mit einer Hartfaserplatte, ebenso ein Baustoff aus der Nachkriegszeit, belegt, dass diese Türöffnung später wieder verschlossen wurde. Dies könnte mit der wiederholten Neuaufteilung des Wohngrundrisses im 2. OG stattgefunden haben.


  Befund Nr: DA 54
Lokalisierung: 2. OG, Raum 111, Wand b

In Raum 113 findet sich an Wand b eine ältere Rahmenfüllungstür (Foto) vor einer verschlossenen Nische. Auf der Rückseite der Nische ist eine verputzte Wandfläche, welche bei einer Klopfprobe massiv klingt. Auf der Rückseite aus Raum 113 ist diese Wand (Wand c) mit einem Fliesenbelag versehen. Die zugesetzte Türöffnung ist von hier nicht erkennbar. Offensichtlich wurde diese Türöffnung mit einer dünnen Mauerschale nachträglich verschlossen und von Raum 113 überfliest. Diese könnte mit der Neueinrichtung des Bades in Raum 113 stattgefunden haben


  Befund Nr: DA 55
Lokalisierung: 2. OG, Raum 111a, Wand c

Die Wand klingt bei einer Klopfprobe hohl. Es handelt sich daher mit Sicherheit um eine Leichtbauwand, die nachträglich mit dem rezenten Einbau des Badezimmers eingestellt wurde.


  Befund Nr: DA 56
Lokalisierung: 3. OG, Raum 117, Dachwerk

Das Kehlbalkendach mit Firstpfette setzt sich aus Hölzern mit unterschiedlichen Oberflächenqualitäten zusammen. Große Teile des stehenden Stuhls und auch einige Sparren sowie die Dachbalken bestehen aus Tannenholz und besitzen gebeilte oder handgesägte Oberflächen. Der überwiegende Teil der Sparren sowie die gesamte Bretterverschalung besitzen jedoch maschinen-gattergesägte Oberflächen und sind aus Fichtenholz. Diese Hölzer wurden mit einem eher modernen Verfahren der Holzbearbeitung hergestellt. Diese Bauteile sind daher Ergänzungen aus einer rezenten Baumaßnahme.


  Befund Nr: DA 57
Lokalisierung: 3. OG, Raum 117, Wand d

Im oberen Wandbereich von Wand d im Dachraum 117 finden sich eine horizontal verbretterte Wand mit einer Dachschindelverkleidung und ein verwahrtes schräges Brett mit einer hölzernen Unterkonstruktion. In der verkleideten Bretterwand ist eine Luke. Oberseitig schließt heute die Dachdeckung mit einem Sparrenpaar an. Da das Dachwerk Ende des 20. Jahrhunderts erneuert wurde, ist die genaue Lage des Vorgängerdachwerks nicht eindeutig nachvollziehbar, sie wird sich aber ungefähr an derselben Stelle befunden haben. Der guter Erhaltungszustand der mit kleinen Nägeln überlappend angeschlagenen Schindeln und das verwahrte schräge Bretter lassen vermuten, dass es sich um eine ehemalige Außenwandverkleidung handelt. Möglicherweise sind dies Reste der bauzeitlichen Schindelverkleidung am ehemaligen Steilgiebel des Turms (Raum 41a, hier Raum 41e). Die Luke besitzt an den Kanten deutliche Sägespuren, deren Schnitte um einige Zentimeter weiterlaufen. Dies weist darauf hin, dass die Luke erst zu einem späteren Zeitpunkt, wohl mit einer Stichsäge, nachträglich hergestellt wurde.


  Befund Nr: DA 58
Lokalisierung: 3. OG, Raum 117, Wand d

Im unteren Wandbereich von Wand d ist der Rest einer Fachwerkwand zu erkennen. Er besteht aus vier Ständern mit einer durchlaufenden Riegelkette. Die Riegel sind unterseitig rund ausgearbeitet. Unter diesen finden sich in jedem Zwischenraum seitlich abgerundete Winkelhölzer. Sämtliche Hölzer sind eingezapft und unbehandelt. Zusätzlich sind in den Ständerzwischenräumen seitlich der Hölzer grob zurecht gebeilte Anschlagleisten zu erkennen. An diese sind von Raum 117 flachbogig ausgeschnittene Bretter angeschlagen wurden. Hinter diesen erkennt man eine vollflächige Ziegelausfachung. Ca. 30 cm unterhalb der flachbogigen Riegelkette findet sich in jedem Zwischenraum ein querlaufender Dachbalken, der in die Ziegelfüllung hineinreicht.

Bei dieser Fachwerkkonstruktion handelt es sich aller Wahrscheinlichkeit nach um die ehemalige Außenwand des Turms (Raum 41d). Offensichtlich wurde das Dachwerk in Raum 117 nachträglich angebaut, sodass der obere Abschnitt der ehemaligen Außenwand von Raum 41d erhalten blieb (siehe Befund BU 57). Folgender Ablauf lässt sich aus der Befundlage rekonstruieren:

Während des Baus des Turms (Raum 41d) entschied man sich schon früh für die Aufstockung des angrenzenden Damenbaus, sodass die noch im Bau befindliche Wand c des Raums 41d nicht wie geplant vollendet wurde. Wie man aus den grob zurecht gehauenen Anschlagleisten und den eingepassten Brettern schließen, wurde die Wand offensichtlich nur provisorisch geschlossen. Dafür sprechen auch die fehlenden Hinweise auf eine Verglasung, wie sie an den anderen Wänden des Raums 41d zu finden sind. Zudem blieben die Hölzer unbehandelt. In einem späteren Arbeitsschritt füllte man diese Fachwerkwand dann mit einviertelsteinstarkem Ziegelmauerwerk und nutzte dieses als Auflager der Dachbalken des Dachwerks von Raum 117. Zur besseren Sicherung wurden weiter unten Riegel eingesetzt (siehe Befund BU 28).


  Befund Nr: DA 59
Lokalisierung: 3. OG, Raum 117, Wand d/a

In der Raumecke d zu a, sind links ein vertikaler Ständer, der Gratsparren und rechts ein kurzer Sparren zuerkennen. Der Ständer ist ein Eckständer der Fachwerkwand in den linksseitig ein gerader und ein flachbogiger Riegel eingezapft sind. Hierbei handelt es sich um die ehemalige Außenwand des Turms (Raum 41d, siehe Befund DA 58). Der Gratsparren endet direkt vor diesem Eckständer. Das kurze Sparrenstück zapft unterseitig in einen Balken ein, der als Stichbalken in ein wiederum quer laufendes Holz eingezapft ist. Dieser Stichbalken liegt auf einem weiteren Querbalken auf. Hierbei handelt es sich um das Rähm der Außenwand a in Raum 109. Es handelt sich daher bei dieser Wand wohl um eine Fachwerkwand. Darüber hinaus ist das Wandrähm in einem Abstand von etwa 40 cm nördlich neben die ehemalige Außenwand a des Raums 41d angeordnet. Es ist nicht direkt an den ehemaligen Eckständer angebaut. Eine eindeutige Erklärung für diese versetzte Anordnung ist nicht vorhanden. Eine Ursache könnten konstruktive Notwendigkeiten sein, die sich im unteren Wandbereich befinden, aber nicht einsehbar sind.


  Befund Nr: DA 60
Lokalisierung: 3. OG, Raum 117, Wand b

Wand b im Dachraum 117 ist eine Tuffsteinquaderwand. Auffällig bei dieser Wand ist neben den noch sehr gut erhaltenen Steinoberflächen ein roter, dünner Anstrich. Er findet sich an dieser Wand nur im Randbereich. Später entfernte Ständer zeichnen sich durch fehlende Farbe ab. Auch einige angrenzenden Hölzer, hier jedoch nur die älteren mit gebeilten oder handgesägten Oberflächen, sind eingefärbt. Die genaue Funktion des Anstrichs ist unklar. Möglicherweise handelt es sich um einen Schutzanstrich, der vor dem Umbau des Dachwerks Ende des 20. Jahrhunderts aufgebracht wurde.


  Befund Nr: DA 61
Lokalisierung: 3. OG, Raum 118a, Dachwerk

Das Dachwerk setzt sich aus Hölzern mit unterschiedlichen Oberflächenqualitäten zusammen. Teile des stehenden Stuhls und einige Sparren sowie Dachbalken besitzen gebeilte und handgesägte Oberflächen. Fast sämtliche Sparren sowie die gesamte Verbretterung sind aus Hölzern mit maschinengattergesägten Oberflächen und bestehen aus Fichtenholz. Diese Hölzer wurden mit einem eher jungen Verfahren der Holzbearbeitung hergestellt. Zudem weisen Farbe und Geruch auf eine erst kürzliche Errichtung, wohl erst in den 1990er Jahren, hin.



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